Au Pair USA – Das „Match“
Nach dem Telefonat weißt du in der Regel, ob die Familie für dich die richtige ist. Auch hier gibt es eine Faustregel: ist man unentschlossen und weiß nicht recht, dann ist es nicht die richtige Familie. Hast du nach dem Telefonat das Gefühl, die waren super nett und das Gespräch war toll, dann passt es. Glaube mir, hier entscheidet dein Bauchgefühl.
Du solltest auch mit allen Familienmitgliedern geskypt haben, um dir einen umfangreichen Eindruck über deine zukünftige Gastfamilie zu verschaffen.
Hast du dich für eine Familie entschieden, so wird auch die Familie Agent Au Pair über ihre Wahl informieren. Keine Angst! Wenn du ein gutes Gefühl hattest, hat das die Familie in der Regel auch und sie werden sich ebenfalls für dich entscheiden.
Sobald Agent Au Pair beide Zustimmungen erhalten hat, gilt das als „match“. Du hast somit deine Gastfamilie in Amerika gefunden und ihr werdet euch noch ausführlich telefonisch oder per email bis zum Abflug austauschen.
Wie geht’s jetzt weiter?
Du bekommst in den nächsten Tagen das Formular zur Berechtigung um dein J-1 Visum bei deiner nächstgelegenen amerikanischen Botschaft zu beantragen. Dieses Formular nennt man DS 2019.
Danach musst du den Visaantrag ausfüllen, die Gebühren bezahlen und einen Termin bei der Botschaft vereinbaren.
Die Visumsgebühr kann man überweisen, aber für die Bezahlung der SEVIS Gebühr benötigt man eine Kreditkarte. Die meisten Bewerberinnen besitzen keine eigene Kreditkarte. Du kannst dir aber eine borgen (die Gebühr beläuft sich auf nur 35 USD) oder du beantragst eine VISA Card bei deiner Bank. Für einen längeren Aufenthalt in den USA empfiehlt sich der Besitz einer eigenen Kreditkarte ohnehin, da es das übliche Zahlungsmittel darstellt.
Nun sind noch zwei Formulare auszufüllen, aber das stellt auch keine Hürde dar, denn wir besprechen die Formulare und ich gebe dir Tipps zum Ausfüllen.
Du bekommst für alle weiteren Schritte eine umfangreiche Info-Mappe, die ein Handbuch darstellt und die hilfreiche Tipps enthält.
Hast du dein Visum beantragt, wird Agent Au Pair deinen Flug buchen und es geht ans Kofferpacken.
Auch hier habe ich eine Checkliste, denn bei einem ganzen Jahr im Ausland sollte man sich auf das Notwendigste beschränken.
Das Flugticket ist eine Onlinebuchung und du erhältst es von Global Au Pair per Email.
Bevor du das Ticket bekommst, sind die fälligen Programmkosten zu bezahlen.
Ach ja, noch eins. Eine Frage, die vor allem Eltern immer brennend interessiert! Du bist selbstverständlich versichert während deines Au Pair Aufenthaltes und auch im 13ten Monat, wenn du noch reisen möchtest.
Im Au Pair Programm enthalten ist eine umfassende Kranken- und Unfallversicherung, die dich im Krankheitsfall absichert.
In der Regel wird der Abflugtermin an einem Dienstag liegen und du fliegst zunächst zum Orientierungs- und Vorbereitungsseminar. Das Seminar/ Training dauert 3 Tage und vermittelt wichtige Informationen zum Leben in Amerika, zu Fragen der Kindererziehung und Handlungsanweisungen im Notfall bei Kindern, zusätzlich nimmst du auch an einem Erste Hilfe Kurs teil. Du bekommst vorab einen Online Leitfaden, mit dem du dich bereits auf das Seminar vorbereiten kannst. Ein netter Nebeneffekt beim Seminar ist, dass du bereits andere Au Pairs kennenlernst und Kontakte knüpfen kannst.
Nach dem Training in geht’s los zur Gastfamilie. Das Flugticket liegt bereit und wird ebenfalls bezahlt.
Am Wohnort der Gastfamilie wird dich in der ersten Woche dein „Local Community Counselor“ aufsuchen, der/ die für dich als persönlicher Berater/in zuständig ist und mit dem/der du alle Fragen klären kannst.
Du bist also bestens vorbereitet auf das große Abenteuer Au Pair!
Noch ein paar Worte zum Re-Match, also zu dem Thema „Was passiert, wenn es mit der Gastfamilie nicht klappt und ich die Familie wechseln möchte?“
Dazu möchte ich ganz grundsätzlich sagen, dass ein erfolgreicher Au Pair Aufenthalt auch von einer klaren und intensiven Abklärung aller Bedingungen im Vorfeld mit der neuen Gastfamilie abhängt.
Du tauscht dich ja mit deiner Gastfamilie vor deiner Abreise aus und du solltest wirklich alle Punkte abklären, die dir persönlich wichtig sind, z.B. wie sieht es mit dem Familienanschluss aus? Gibt es Besonderheiten bei der Kinderbetreuung, die ich wissen sollte? Welche Hausordnung oder Regeln sind innerhalb der Familie zu befolgen? Welche Wünsche und Erwartungen hat die Familie an ein Au pair? Wie kann ich meine Freizeit verbringen? Gibt es andere Au Pairs in der Gegend? Sind meine Aufgaben in der Kinderbetreuung und im Haushalt klar definiert?
Je genauer du deine Vorstellungen mit den Erwartungen der Gastfamilie abgleichst, umso weniger „Überraschungen“ wirst du erleben.
Auch solltest du dir im Vorfeld darüber im Klaren sein, dass zum Gelingen eines Au pair Aufenthalts ein großes Maß an Anpassungsfähigkeit, Toleranz und Problemlösungsstrategie gehört. Was ich damit sagen will ist, dass man sich nicht bei jeder Kleinigkeit gleich nach einer neuen Familie umsehen sollte. Wichtig ist mit der Gastfamilie über die Probleme zu sprechen und zunächst nach Lösungen zu suchen. Der Counselor vor Ort wird dabei behilflich sein.
Nun kann es auch zu Problemen kommen – das will ich auch nicht verschweigen – die nicht zu lösen sind, da weder die Familie etwas daran ändern noch das Au Pair eine Lösung finden kann. Ein solches Problem könnte z.B. sein, dass man zu dem Kind – trotz aller Versuche – keinen Zugang bekommt. Das kann daran liegen, dass das Kind von den Eltern zu wenig auf die neue Betreuungssituation vorbereitet wurde und somit das Au Pair als Elternersatz grundsätzlich ablehnt. Bekommt man dann auch noch wenig Unterstützung von Seiten der Gastfamilie, da die Problematik unterschätzt wird, dann kann ein Au Pair Aufenthalt belastend werden.
Glücklicherweise kommt das nur sehr selten vor, aber wie bereits erwähnt, will ich es dennoch ansprechen.
Was passiert nun, wenn trotz mehrmaliger Gespräche mit meinen Gasteltern, keine Lösung meines Problems in Sicht ist?
Die erste Anlaufstelle ist dein zuständiger Local Counselor (Berater vor Ort). Dieser wird zunächst einen erneuten Schlichtungsversuch zwischen dir und deiner Gastfamilie unternehmen. Das soll nicht heißen, dass er deine Probleme nicht ernst nimmt, aber es ist sein Job und er ist angewiesen, Probleme zwischen Au pairs und ihren Familien zu lösen, so dass es eben nicht zum Abbruch kommt. Wichtig ist auch zu wissen, dass man erst nach 8 Wochen (60 Tage) nach der Abkunft in einer Gastfamilie das Recht hat, die Familie zu wechseln.
Kommt es trotz Schlichtungsversuch zu keiner Lösung deines Problems, steht das sog. „re-match“ an, also der Wechsel in eine neue Gastfamilie. Das ist eine ernste Sache und man hat nur 3 Wochen Zeit (2 Wochen Kündigungsfrist und 1 Woche zusätzlich) eine neue Familie zu finden. Der LCC wird dir sagen, dass du seine Anweisungen befolgen sollst und auch selbst bei der Suche nach einer neuen Familie helfen sollst. Das erscheint dir sicherlich etwas unpassend, hat aber den Hintergrund, dass nur wenige Gastfamilien bereit sind eine Wechslerin aufzunehmen. Unabhängig davon, ob du die Situation verschuldet hast oder nicht, einem Wechsel-Au Pair haftet immer der Makel eines „nicht erfolgreichen Au Pair Aufenthaltes“ an. Positive Referenzen der ehemaligen Gastfamilie sind zwar hilfreich, aber gewährleisten noch lange keine Garantie eine neue Familie zu finden. Der Erfolg eines „re-matches“ hängt von sehr vielen Faktoren ab, die ich dir hier einmal aufzählen möchte:
- Gibt es aktuell eine Gastfamilie, die auf mein Profil passt (Alter der Kinder, Wohnort, Hobbies, etc.)?
- Ist mein Wechsel-Grund für eine neue Gastfamilie plausibel und nachvollziehbar oder würden sie es nur als Lapalie oder mein Verschulden ansehen?
- Hat meine ehemalige Gastfamilie eine positive Referenz ausgestellt?
- Hat sich während meines Au Pair Aufenthaltes etwas ereignet, was sich negativ auf meiner Vermittlung auswirken könnte (z.B. Unfall mit dem Auto, nicht Befolgen der Anweisungen der Gastfamilie, Unachtsamkeit in der Kinderbetreuung, gesundheitliche Probleme, etc.)?
Du siehst, ein Wechsel sollte gut durchdacht sein und nicht wenige Au Pairs haben den Abbruch in der vorherigen Gastfamilie bereut, weil sie nach Hause fliegen mussten, was mit zusätzlichen Kosten und großer Frustration verbunden ist.
Ein „re-match“ ist eine komplizierte Sache und nicht immer erfolgreich.
Bereite dich also gut vor und stimme mit deiner zukünftigen Familie bereits im Vorfeld alle Eventualitäten ab, denn dann kann dir nichts passieren und du hast einen gewinnbringenden Au pair Aufenthalt!
Und das war’s dann?
Nicht ganz… denn ich würde mich freuen, wenn wir in der Zeit, in der du im Ausland bist mit mir Kontakt halten würdest. Ich stehe dir auch weiterhin mit Ratschlägen und Tipps zur Seite und freue mich über deine Erfahrungsberichte und Fotos!