Gibt es eine Garantie vermittelt zu werden?

Ich bekomme immer wieder die Frage gestellt, wie sicher es denn ist, dass man eine Gastfamilie findet?

Ich weiß, das ist eine wichtige Frage, da man ja die Zeit als Au Pair im Ausland fest einplant und in der Regel keine Alternativen kurzfristig zur Hand hat, falls es nicht klappen sollte. Manche Bewerberinnen kündigen auch ihre Arbeitsstelle oder lösen ihre Wohnung auf, damit sie ins Ausland gehen können. Wieder andere haben nur in den Semesterferien Zeit und benötigen den Au Pair Aufenthalt zur Anrechnung an ihr Studium. Es hängt also eine Menge an Organisation und zukunftsweisender Planung an einem Auslandsaufenthalt. Daher möchte man sicher sein, das es dann auch klappt.

Grundsätzlich hängt die Vermittlungschance von zwei Seiten ab, nämlich von dir, deiner Bewerbung und deiner Mitarbeit und von mir als zuständige Agentur, die dafür Sorge trägt, dass du ausreichende und passende Familienvorschläge bekommst.

Eine erfolgreiche Au Pair Vermittlung ist daher als Zusammenarbeit zu verstehen, die maßgeblich zu einem Erfolg führt.

Was gewährleistet also einen Vermittlungserfolg?

Zunächst einmal eine aussagekräftige und sorgfältig vorbereitete Bewerbung!

  • Erfahrungen in der Kinderbetreuung:
    Ein Praktikum in einem Kindergarten oder einer Kinderkrippe ist als Nachweis deiner Erfahrungen in der Kinderbetreuung sehr hilfreich. Auch die Tätigkeit als Jugendgruppenleiter oder als Sporttrainer für Kinder, Nachhilfelehrer oder Unterrichtender für Gitarre oder Klavier kann deine Erfahrungen in der Kinderbetreuung widerspiegeln. Dennoch erwarten die Familien auch eine intensive Betreuung der Kinder, die man morgens bis abends bei Laune hält, ihnen Essen zubereitet und sie ins Bett bringt. Dies vermittelt den Gastfamilien den Eindruck, dass man das auch leisten kann, was sie erwarten.
    Es wäre also förderlich, wenn man zusätzlich einige Stunden an Babysitting nachweisen könnte.

    Wichtig ist den Familien zudem, dass man ein längeres Stundenkontingent pro Tag abgeleistet hat. Du solltest ja als Au Pair 30 bis 35 Stunden in der Woche die kids bespaßen. Hast du bisher nur 2 bis 3 Stunden am Tag auf ein Kind aufgepasst, fragen sich die Gastfamilien zu Recht, ob du der Aufgabe gewachsen bist. Bemühe dich also bitte, intensive Betreuungsaktivitäten bei Kindern zu erlangen. Das erhöht deine Vermittlungschancen beträchtlich.
  • Fahrpraxis:
    Die meisten Familien suchen ein Au Pair mit Führerschein und Fahrpraxis. Die Familien sind damit flexibler, da das Au Pair die Kinder in Kindergarten oder Schule bringen und abholen oder auch Besorgungen erledigen kann. Auch ist das Au Pair in der Lage, die Kinder zu ihren Freizeitaktivitäten zu fahren oder auch bei Freunden abzuholen. Eine Fahrpraxis von ca. 6 Monaten wäre daher sehr zu empfehlen.
    Familien, die keinen Wert auf die Fahrkünste eines Au Pairs legen, sind leider nur selten und daher dauert die Vermittlung in der Regel auch länger.
    Als Au Pair ohne Führerschein hat man in Amerika fast gar keine Chance, außer man kann mit exzellenten Kinderbetreuungserfahrungen punkten.
  • Alter:
    Auch wenn es völlig unerheblich ist, wie alt ein Au Pair ist, entscheiden sich Gastfamilien eher für ein älteres Au Pair ab 20 Jahren als für eine 18jährige Bewerberin. Bei älteren Au Pairs wird mehr Verantwortungsbewusstsein und Reife angenommen, auch wenn das in der Praxis nicht immer der Fall ist. Da die meisten Au Pair Bewerberinnen nach dem Abi (Matura) ins Ausland gehen wollen, sind sie in der Regel 18 oder 19 Jahre alt. Daher achte bitte bei deinen Referenzen, dass dir Reife und Verantwortungsbewusstsein bescheinigt wird.
  • Geschwister:
    Gastfamilien achten darauf, ob ihr zukünftiges Au Pair Geschwister hat. Am meisten punktet man mit jüngeren Geschwistern. Sollte man nun zu der Spezies der „Geschwisterlosen“ gehören so wie ich im Übrigen auch, so sollte man darauf achten sehr gute Erfahrungen in der Kinderbetreuung nachweisen zu können.
  • Rauchen:
    Ein totaler No Go! Gastfamilien zu finden, die ein Au Pair aufnehmen, das raucht, auch wenn sie bestätigt, dass sie weder im Haus noch vor den Kindern raucht, ist eine Glückssache.
    Im Au Pair Programm Amerika werden Raucher nicht angenommen.
  • Haustiere:
    Fast jede Familie hat zumindest ein Haustier. Nun hat die Zahl der Bewerberinnen mit Allergien gegen Tierhaare in den letzten Jahren beträchtlich zugenommen und damit auch das Problem der Vermittlung in „haustierarme Familien“. Falls du also zu den Bewerberinnen gehörst, die allergisch gegen Tierhaare sind, dann kläre bitte mit deinem Arzt ab, inwieweit du damit eingeschränkt bist. Es gibt auch Bewerberinnen, die mit einem Tier im Haus leben können, solange es nicht im Au Pair Zimmer sein Unwesen treibt.
  • Essgewohnheiten:
    Auch die Zahl der Au Pair Bewerberinnen, die sich vegetarisch ernähren hat zugenommen. Für die Familie ist das kein Problem, solange du betonst (am Besten im Brief an die Familie), dass du bereit wärst, für die Kinder Fleisch, Fisch oder Huhn zu kochen. Du selbst bist dann allerdings für deine Ernährung selbst verantwortlich.
  • Allergien:
    Wie bereits erwähnt, kämpft mittlerweile jede zweite Au pair Bewerberin mit unterschiedlichen Allergien. Wichtig ist den Gastfamilien, dass du mit entsprechenden Medikamenten, keine Einschränkungen im Umgang mit Kindern hast. Bitte betone das im Bewerbungsbogen und ggfs. auch im Brief an die Familie. 

Zusätzlich kannst du punkten mit:

  • Auslandsaufenthalte (auch Urlaube)
  • Hobbies, die für Familie oder Kinder nützlich sein können, wie z.B. in Musikinstrument spielen, sportliche Aktivitäten, tanzen, kochen und backen, etc.
  • Sprachkenntnisse

Deine Mitarbeit ist gefragt!

Mit dem Absenden deiner Bewerbung an mich als Agentur ist es leider nicht getan, denn jetzt geht es erst richtig los und deine Mitwirkung ist gefragt.

Wie sieht deine Mitarbeit nun aus?

  • Nachdem du von mir die Benachrichtigung erhalten hast, dass deine Bewerbung an meine Partner im Ausland versandt wurde, solltest du täglich deine emails abrufen. Interviews mit den Partneragenturen und auch Familienvorschläge erhältst du per email und es ist eine schnelle Reaktion gefragt.

    Die Familien, die sich für dich interessieren warten nicht lange auf deine Antwort, sondern suchen gleich weiter. Das Angebot an Au Pairs ist in den letzten Jahren stetig gestiegen und wenn eine Bewerberin erst nach ein paar Tagen Kontakt aufnimmt, hat sich die Familie womöglich bereits anders orientiert.
  • Rückmeldungen über den Vermittlungsverlauf, über Kontakte zu Familien oder auch über Änderungen in der zeitlichen Planung sollten ständig an mich weitergegeben werden, da ich nur dann im Bilde bin und auch eingreifen kann. Bekomme ich auf Nachfragen keine Antwort, gehe ich davon aus, dass du kein Interesse mehr hast.

  • Eine gute Vorbereitung auf das Anschreiben oder auf Telefonate mit Gastfamilien sollte selbstverständlich sein. Du musst dir keine Gedanken über deine Sprachkenntnisse machen, denn das ist ja mitunter der Grund deines Au Pair Aufenthaltes und die Familien sind sich bewusst, dass es nicht deine Muttersprache ist. Aber du solltest dich aufgrund der Informationen, die du erhalten hast, sehr gut auf die Kontaktaufnahme vorbereiten. Die Familie muss das Gefühl haben, dass du dich mit ihnen beschäftigt hast und gezielte Fragen stellen kannst. (Mehr dazu unter dem Thema „Die Rolle der Partneragenturen“ unter den spezifischen Ländern.)

  • Erreichbarkeit: ein ganz wichtiges Thema! Solltest du einige Tage verreisen, dann informiere mich bitte darüber. Falls Familien, dich nicht erreichen können, frägt die Partneragentur bei mir nach und dann wäre es hilfreich eine Information über deinen Verbleib parat zu haben.

Du siehst also eine Vermittlung hängt von vielen Faktoren ab und eben auch von deiner Mitarbeit. Was meine Aufgabe betrifft, so kannst du sicher sein, dass ich dich bei allem unterstütze und meine Rolle als Au Pair Agentur sehr ernst nehme. Schau dir mal die Referenzen an! Ich glaube, die sagen mehr aus, als ich dir noch sagen könnte.