Au Pair in Irland - Dauer der Vermittlung

Bewerbung als Au Pair  - Wie lange dauert die Vermittlung?

Die Dauer der Vermittlung ist von mehreren Faktoren abhängig, die grundsätzlich nicht in Zusammenhang mit der Arbeit einer Au Pair Agentur stehen.

  • Qualifikation und Erfahrungen in der Kinderbetreuung
  • Führerschein
  • Nichtraucher
  • Keine gesundheitlichen Einschränkungen
  • Dauer des Aufenthaltes
  • Niveau der Sprachkenntnisse
  • Nette Fotos
  • Ein guter Brief
  • Keine Sonderwünsche

Ich denke mal die meisten Faktoren, die eine schnelle Vermittlung gewährleisten sind nach Lektüre der vorhergehenden Informationen klar. Allerdings möchte ich noch gesondert auf die Punkte „keine gesundheitlichen Einschränkungen“ sowie auf „keine Sonderwünsche“ eingehen.

„Keine gesundheitlichen Einschränkungen“

Damit sind nicht Allergien gemeint unter denen mittlerweile fast jeder zweite Bundesbürger leidet. Auch Krankheiten, die man als Kind hatte, die aber ausgeheilt sind und keine Beschwerden verursachen, sind kein Problem.

Problematisch sind vielmehr gesundheitliche Einschränkungen, die die Arbeit als Au Pair beeinträchtigen könnten oder aber konstante medizinische Versorgung beinhalten.
Hinzu kommt, dass man sich auch selbst darüber klar sein sollte, ob es sinnvoll ist mit einer chronischen Erkrankung einen Aufenthalt im Ausland zu erwägen.

Zur Verdeutlichung ein Beispiel:

Eine Bewerberin leidet unter Diabetis, hat im Alltag allerdings keine nennenswerten Einschränkungen. Sie muss sich zwar täglich Insulin Injektionen verabreichen, die sie sich auf Vorrat mitnimmt, aber ihre Aufgaben kann sie zu 100 % wahrnehmen.

Das wäre für eine Familie kein Problem, wenn eine ärztliche Unbedenklichkeitsbescheinigung vorliegen würde.

Eine andere Bewerberin leidet an einer psychischen Störung, hatte allerdings im letzten Jahr keine Anzeichen oder Beschwerden. Sie bezeichnet sich als nicht eingeschränkt und jeglicher Aufgabe gewachsen.
Das ist sicher auch der Fall, aber eine Familie würde eher ablehnen. Findest du nicht korrekt?

Dann möchte ich dir folgendes dazu sagen:

Normalerweise haben Familien, die weder ein Familienmitglied mit derselben Krankheit oder aber keine medizinische Vorbildung haben, keine Erfahrungswerte mit derartigen Krankheiten und fühlen sich somit hilflos. Im Falle eines Schubes wäre für die Familie das Risiko zu groß, nicht schnell genug reagieren zu können. Das Leben des Au Pairs könnte bedroht sein.

Zudem wäre auch im Notfall die Kinderbetreuung nicht gewährleistet und die Kinder wären sich selbst überlassen, was bei einem Schwimmbad-Besuch gravierende Folgen haben könnte.

„Keine Sonderwünsche“

Sicher kann man Wünsche angeben nach einer bestimmten Gegend oder Stadt. Nach der Anzahl der zu betreuenden Kinder oder auch nach dem Alter der Kinder. Man möchte ja in eine Familie, die zu einem passt und in der man sich wohl fühlt. Also kein Thema.

Mit „Sonderwünschen“ meine ich vielmehr spezielle Wünsche, die nur schwer zu erfüllen sind wie:

  • „Ich möchte nur in eine Familie, die zumindest 2 kleine Mädchen hat, Jungs mag ich nicht.“
  • „Ich möchte nur nach „Kinnitty“.
    Suche es erst gar nicht auf der Karte, es ist so klein, dass man davon ausgehen kann, dass es kaum Familien dort gibt und wenn ja, dann brauchen sie sicherlich kein Au Pair. Der Ortswunsch sollte also nicht zu eng gefasst sein
  • „Ich möchte nur nach Dublin City!“
    Klar, wer will das nicht, aber in der City leben nun mal kaum Familien mit Kindern, da die Lebensqualität für eine Familie nicht optimal ist. Zudem sind die Mieten so teuer, dass sich nur sehr reiche Familien noch zusätzlich ein Zimmer für ein Au Pair leisten können. Und die reichen Familien nehmen sich dann lieber gleich eine qualifizierte Nanny.
    Man sollte auf jeden Fall so flexibel sein und 30 Minuten Fahrt mit der Bahn in Kauf nehmen um in die City zu kommen. Um Umkreis von Dublin leben jede Menge Familien, die ein Au Pair suchen, aber eben nicht direkt in der City.
  • „Ich habe einen Hund und möchte den gerne mitnehmen“
    Ich persönlich kann das sehr gut verstehen, da ich selbst einen Hund habe, den ich nie alleine lassen würde, aber ich will auch nicht als Au Pair ins Ausland (abgesehen davon, dass ich viel zu alt wäre!).
    Die Engländer lieben Hunde, keine Frage und viele Familien mit Kindern haben auch einen oder meist zwei Hunde. Dennoch ist es etwas ganz anderes einen „fremden“ Hund aufzunehmen.
    Auch wenn der Hund sehr lieb ist, kann man nie sagen, ob er von den in der Familie lebenden Hunden akzeptiert wird und wie er mit den Kinder zurecht kommt. Auch der liebste Hund kann sich von Kindern schnell angegriffen oder verängstigt fühlen.
    Das würde bereits im Vorfeld Probleme verursachen und das Au Pair Verhältnis beeinträchtigen oder sogar unmöglich machen.
    Also, so leid es mit tut, der Hund muss zu Hause bleiben!
  • „ Ich möchte nur zu einer reichen Familie“
    Tja, was soll ich dazu sagen? Falsche Vorstellung von einem Au Pair Verhältnis!
    Familien, die ein Au Pair benötigen, sind meist Doppelverdiener oder haben mehr als zwei Kinder und benötigen Unterstützung. Dabei handelt es sich in der Regel um ganz normale Arbeiter- oder Angestelltenhaushalte und die sind weit entfernt von Reichtum und Luxus.
    Wer also unbedingt in eine Familie will, die einen Swimmingpool hat, der Jaguar vor der Haustüre,  dem Au Pair zur Verfügung stehen soll sowie eine Haushälterin, einen  Butler, einen Gärtner und einen Chauffeur erwartet, der sollte lieber weiterhin Doku-Soaps im Fernsehen ansehen, denn mit der Realität hat das nichts zu tun.

Ich denke mit falschen Vorstellungen haben wir nun aufgeräumt!
Zurück also zu der Frage wie lange die Vermittlung dauert.

In der Regel kann es schnell gehen, da die Iren – anders als die Deutschen – nicht bereits 6 Monate im Vorfeld ihr Au Pair einplanen, sondern hier eher spontan sind.
Als Richtschnur würde ich 2 Wochen bis 2 Monate veranschlagen.

Wie bereits oben erwähnt ist die Dauer des Aufenthaltes, abgesehen von den Voraussetzungen, die man erfüllen sollte, ein ausschlaggebendes Kriterium bei der Auswahl der Familien.
Man könnte folgende Formel anwenden:

Je länger der Aufenthalt desto mehr Auswahl an Familien und desto schneller die Vermittlung!